Vergoldungen


2. Anfänge des Blattgoldes

Vor über 5400 Jahren entdeckten die Ägypter die Haupteigenschaft des Goldes, die Verformbarkeit. Durch schlagen des Metalles lässt sich das Material zu dünnem Blattgold schlagen. Damit verkleidete man Sarkophage, Mumien, Möbelstücke oder auch Relief-Stuckornamente. So reichte der strahlende Glanz kleiner Goldmengen, um die Umgebung eines Herrschers üppig auszuschmücken.

Die Griechen verwendeten die Vergoldungen mehrheitlich zur Ausschmückung von privaten und öffentlichen Räumen, in der Ornamentation und an Statuen. Die griechische Vergoldertechnik ist mit der ägyptischen identisch.

Die Römer übernahmen diese Techniken, doch sie verwendeten diese Applizierung vorwiegend auf Marmor und Holz. Auf Holzgründen verwendeten die Römer als Bindemittel das Weiss des Eies sowie eine leimartige Mischung, die man Leukophoren nennt. Dies ist ein Gemisch aus Sinopis (roter Farbstoff), Ocker und melischem Weiss. Diese Basis für die Vergoldung nennt man Bolus, der nach fast 2000 Jahren immer noch in der Polimentvergoldung verwendet wird.

Mit dem Vordringen der Römer über Europa kam das Blattgold nach Frankreich und Deutschland, wo es zu Arbeiten in Kirchen und Kapellen, als Hintergrund der Ikonenmalerei (Darstellung des Jenseits), für Statuen und Bilderrahmen Verwendung fand.

Auch gebrauchten die Mönche in der Buchmalerei nebst Farbe die Blattvergoldung.

In den Ären der Renaissance, Rokoko und Barock wurde die Vergoldung ganz allgemein verwendet.

Heute wird Blattgold nicht mehr in dieser Vielfalt gebraucht wie in früheren Zeiten, da die Vergoldungstechniken geändert haben und rationellere Möglichkeiten wie galvanisches Vergolden den Glanz der Materialien gibt. In der Malerei des 20. Jahrhunderts findet man die Vergoldung zum Beispiel in den Arbeiten von Ives Klein und Philipp Wyrsch.

» 3. Herstellung des Blattgoldes

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